Messebesucher vor dem Eingang zur Logimat auf dem Stuttgarter Messegelände

Die Logimat ist die Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement. Sie findet vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2022 auf dem Stuttgarter Messegelände statt. (Bild: Messe Stuttgart)

Worum geht es auf der Logimat in Sachen Robotik?

Die innerbetrieblichen Transporte von Materialien und Teilen sowie fertigen Produkten erfolgen in Fabriken und Logistikzentren  immer öfter ohne fest verbaute Fördertechnik. Stattdessen bieten autonome mobile Roboter (AMR) und Fahrerlose Transport-Fahrzeuge (FTF) flexible Alternativen - dank ihrer Ausstattung mit hochsensibler Sensorik und Bildverarbeitung in Echtzeit.

Logimat-Highlight Nr. 1: Evobot und das inverse Pendel

Mit dem Evobot hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML den Prototyp eines dynamisch stabilen Roboters auf zwei Rädern entwickelt. Er behält in jeder Situation das Gleichgewicht, ist bis zu 10 m/s schnell und kann Dinge vom Boden oder vom Förderer greifen und dem Menschen reichen. Das verdankt er dem Prinzip des inversen Pendels, das ohne Gegengewicht auskommt.

Evobot ist in der Lage, Objekte wie Kisten und Pakete zu transportieren und sie aus jeder Höhe aufzunehmen und abzusetzen, die die Länge seiner Arme zulässt. Er kann Rampen und Kanten bewältigen – und auch holpriges Pflaster. Der zentrale Vorteil: Mit Evobot lassen sich viele intralogistische Aufgaben bewältigen, für die bislang unterschiedliche Robotertypen im Einsatz sind.

Entwickelt haben die Forschenden des Fraunhofer IML den Roboter auch mithilfe eines neuen Forschungszweigs: der Simulationsbasierten Künstlichen Intelligenz. Dank moderner Grafikkarten lassen sich damit hochkomplexe Vorgänge in Echtzeit simulieren und mit dem Verhalten der realen Fahrzeuge abgleichen. Je mehr sich die Differenz von Modell und Realität reduziert, umso mehr wird der Roboter zum cyberphysischen Zwilling der Simulation.

Das folgende Video zeigt den Evobot in Aktion:

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Logimat-Highlight Nr. 2: Soto arbeitet autonom vom Lager bis zur Linie

Das Robotikunternehmen Magazino zeigt auf der Messe erstmals öffentlich die serienreife Version des mobilen Roboters Soto. Der vollständig autonom arbeitende Roboter bringt Kleinladungsträger (KLT) vom Lager bis zur Montagelinie – ganz ohne manuelle Zwischenschritte.

Während die Fertigungslinien in der produzierenden Industrie heute hochgradig automatisiert sind, findet die Versorgung mit Nachschub überwiegend noch manuell statt. Routenzüge oder einfache Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTS) skalieren häufig nicht wirklich, da beim Be- oder Entladen jeweils wieder manuelle Arbeit erforderlich wird.

Soto kombiniert die elementaren Prozessschritte in einer einzigen, vollständig autonomen Lösung: die Aufnahme von unterschiedlich großen KLT, der autonome Transport von mehreren KLT von Quelle zu Senke sowie die Abgabe in Durchlaufregale auf unterschiedlichen Höhen. Das Einsammeln von Leergut sowie die Rotation von Kleinladungsträgern um 90° bis 180° gehören ebenfalls zum Fähigkeiten-Repertoire des neuen Roboters.

Drei Transportroboter vom Typ Soto beim Einsatz in einer Werkshalle
Soto kombiniert mehrere Prozessschritte zu einer vollständig autonomen Lösung. (Bild: Magazino)

Logimat-Highlight Nr. 3: Trey, der autonome Gabelstapler

Einen autonomen Gabelstapler namens Trey für das Be- und Entladen von LKW-Anhängern hat das Unternehmen Gideon entwickelt. Trey lädt und entlädt Paletten völlig autonom und soll so mehr als 80 % der Arbeitszeit eines Arbeiters bei dieser Aufgabe einsparen. Die Lösung kombiniert laut dem Hersteller eine proprietäre Autonomie-Technologie mit Künstlicher Intelligenz und 3D-Vision mit einer benutzerfreundlichen Software zur Workflow-Orchestrierung und einem robusten, speziell entwickelten Chassis von Infinity Machine & Engineering.

Das Video zeigt Trey im Einsatz:

Logimat-Highlight Nr. 4: ACH arbeitet in Symbiose

Seine neue ACH-Baureihe präsentiert der Hamburger Flurförderzeuge-Hersteller Still auf der Logimat erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Die AMR (Autonomen Mobilen Roboter) können laut Hersteller in Symbiose treten mit automatisierten Vertikalförderern wie Schubmast- oder Schmalgangstaplern. Das Ergebnis: eine neue Form der modernen Arbeitsteilung, das die Transportprozesse in Lager oder Produktion auf eine neue Ebene heben soll.

Autonomen Mobiler Roboter transportiert Kartons auf einer Palette
Sie sind kompakt, wendig und können große Lasten schleppen: die neuen AMR von Still. (Bild: Still)

Logimat-Highlight Nr. 5: ActiveShuttle mit Advanced Interaction

Für sein mobiles Transportrobotersystem ActiveShuttle mit Advanced Interaction ist Hersteller Bosch Rexroth auf der Logimat 2022 mit dem Preis als "Bestes Produkt" ausgezeichnet worden. Das System kombiniert Personenschutz mit Objektschutz und indet sich selbstständig in der Werkshalle zurecht, so der Hersteller.

Zusätzlich zu den Sicherheits-Laserscannern erfassen dazu Stereo-Tiefenkameras den Raum dreidimensional. Dadurch werden auch in den Fahrweg hereinragende Objekte erkannt, die sich oberhalb oder unterhalb des Scanlevels befinden. So kann der mobile Roboter rechtzeitig abbremsen und ausweichen. Das erweiterte Erkennungsvermögen erhöht nicht nur den Objektschutz, sondern erweitert auch das Einsatzspektrum auf enge, zugestellte oder nicht-standardisierte Umgebungen ohne definierte Stellflächen.

Das Video zeigt, wie sich das ActiveShuttle autonom orientiert und bewegt:

Die Grundlagen zum Thema Robotik

Mit dem Thema kollaborative und Low-Cost-Robotik kommen auf Mittelstand und Handwerksbetriebe ganz neue Fragestellungen zu. Im folgenden finden Sie die wichtigsten Grundlagen verständlich erklärt:

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