Handwerk bedient teilautomatische Fräsmaschine

Teil-Automatisierung mit der handgeführten Oberfräse Origin von Shaper Tools. Das Werkzeug ist zwar handgeführt, hat aber eine robotische Autokorrektur verbaut. (Bild: Shaper Tools)

Bei kleinen und mittelständischen Schreinereien und Tischlereien steigt der Druck. Sie müssen mit industrieähnlichen Unternehmen konkurrieren. Diese haben meist einen klaren Vorteil gegenüber Handwerks-Betrieben: Mächtige Maschinen, wie CNC-Fräsen, verbessern und beschleunigen die Automatisierung in der Industrie immer weiter. Für das Handwerk hingegen erschließen sich die Vorzüge der Automatisierung nicht so leicht. Fräsmaschinen kosten nicht nur viel Geld und Platz, es ist auch eine Menge Know-how nötig, die Kolosse wirtschaftlich zu betreiben.

Trotzdem kann es sich für Handwerks-Unternehmen lohnen, Prozesse zu optimieren und darüber nachzudenken, wie man die Vorteile der Automatisierung für die eigene Werkstatt nutzen kann. Eine Lösung kann hier die teilautomatisierte Oberfräse Origin von Shaper Tools sein. Das Werkzeug ist zwar handgeführt, hat aber eine robotische Autokorrektur verbaut. So sollen die Vorteile der CNC-Frästechnik in die Welt der handgeführten Oberfräsen einziehen.

Origin - das neue Fräswerkzeug in Action. Quelle: Shaper

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1. Warum es sich für Fräser lohnt, über Automatisierung nachzudenken

In vielen mittelständischen Schreinereien ist das automatisierte Fräsen noch nicht so weit verbreitet. Klar, die oft großen und sperrigen CNC-Maschinen haben diverse Vorzüge gegenüber manuellen Werkzeugen: Sie arbeiten präziser, schaffen schneller größere Stückzahlen und optimieren die Sicherheit. CNC-Fräsmaschinen sind aber teuer in der Anschaffung. Eine vernünftige Fräse kostet mindestens 40.000 Euro. Zudem benötigen sie viel Platz und eine hohe Produktions-Auslastung, um wirtschaftlich effizient zu arbeiten.

Die Arbeit in kleineren Handwerks-Unternehmen sieht anders aus. Hier überwiegen oft individuelle Produkte in kleinen Stückzahlen, weswegen sich große CNC-Anlagen in der Produktion einfach nicht rentieren. Viele Schreiner interessieren sich dennoch für die Vorzüge der Automatisierung. Ihre Rechnung: Damit Handwerks-Unternehmen mit industrieähnlichen Wettbewerbern mithalten können, deren Automatisierung fortgeschrittener ist und die ihre Produkte günstig online anbieten, müssen sie am Ende effizienter sein.

Hier kann eine teilautomatisierte Lösung wie die digitale Oberfräse Origin von Shaper Tools weiterhelfen. Tischlermeisterin Johanna Röh aus Alfhausen in Niedersachsen nutzt das teilautomatisierte Werkzeug bereits. Wie sie aus ihrer Arbeitspraxis berichtet, wäre eine CNC-Fräse nicht nur zu groß und teuer für ihre Werkstatt, sondern auch zu unflexibel. Mit Origin kann sie jedoch ein Stück Automatisierung einfach zur Arbeit auf der Baustelle mitnehmen.

Hand bedient Fräswerkzeug
Wenn die Fräse zum Werkstück kommt: Origin ist handlich und leicht transportabel. (Bild: Shaper Tools)

2. Für wen lohnt sich das teilautomatisierte Fräsen?

Wie der Geschäftsführer, der europäischen Vertriebs- und Serviceniederlassung Shaper Tools, Ole Held, erzählt, lohnt sich die teilautomatisierte Fräse ab Losgröße 1 für holzverarbeitende Handwerks-Betriebe. Die Maschine kommt meist bei Schreinern und Tischlern zum Einsatz, die alleine oder mit einem kleinen Team arbeiten. Eine weitere Kundengruppe sind Handwerker mit CNC-Fräsen im Maschinenpark, die zusätzlich kleine Losgrößen umsetzen wollen.

Das Fräswerkzeug ist transportabel. Anwender können direkt auf der Baustelle sämtliche Nacharbeiten erledigen. „Eine große vollautomatische Fräsmaschine packt man nicht in den Sprinter ein, die Origin fährt einfach in der Transportbox mit“, erklärt Florian Horsch, Business Developer bei Shaper Tools. Aufgrund der Mobilität der Maschine sind Handwerker frei, was die Größe des Werkstücks betrifft. „Wenn der Arm der CNC-Fräsmaschine zwei Meter lang ist, kann ich gerade noch so eine zwei Meter lange Platte bearbeiten, mehr geht dann nicht“, erläutert Horsch. Man könne somit auch ganz leicht Reparaturarbeiten auf teuren Yachten ausführen oder Intarsienarbeiten an exklusiven Fußböden.

Zum Unternehmen: Robotische Teil-Automatisierung mit Shaper Tools

Shaper ist ein Unternehmen, das die Automatisierung und Robotik mit dem Handwerk verbindet. Ziel des Unternehmens ist es, präzises Fräsen einfach und zugänglich zu machen. So soll sich das Werkzeug an den Anwender anpassen und nicht andersrum. Durch die Verbindung von Realität und digitalen Hilfestellungen möchte das Unternehmen seinen Kunden eine intuitive und effiziente Nutzung ermöglichen.

Die Entwicklung der Produkte befindet sich mit der Shaper Tools Inc. in San Francisco, USA. Europäische Interessenten und Kunden werden durch die Vertriebs- und Serviceniederlassung Shaper Tools GmbH in Leinfelden-Echterdingen lokal mit Expertise, Service und Produkten versorgt.

Auch Tischlermeisterin Röh hat mit Origin gute Erfahrungen am Werkstück gemacht - in ihrem Fall beim Bodenbearbeiten. Einmal hatte Röh für ihren Betrieb den Auftrag, einen Altholzfußboden zu renovieren, in dem große Astausrisse vorhanden waren. Da sie diese nicht mit einem rechteckigen Stück ausbessern wollte, fotografierte sie die Ausrisse und zeichnete sie organisch nach. Mithilfe des Fräswerkzeugs von Shaper Tools konnte sie dann passgenaue Stücke einfräsen.

Und auch große Schreinereien nutzen eine teilautomatisierte Fräse, um Auszubildende an das vollautomatisierte Fräsen im Handwerk heranzuführen. So arbeitet der Handwerks-Azubi nicht sofort an der teuren Fräsmaschine, wo er schlimmstenfalls Millionen kaputt macht, und kann sich trotzdem ausprobieren. „Als Betriebsleiter kann man einem Azubi-Fräser wertvolle Arbeitsergebnisse entlocken, wenn man ihn mit einer Digital-Fräse ausstattet“, berichtet Held. Da könne ein junger Mensch im ersten Handwerks-Lehrjahr tatsächlich Taschen auf Meisterniveau fräsen.

Shaper Tools Werkzeug
Gesagt, getan - Daten können vom Fräswerkzeug eingelesen und übernommen werden. (Bild: Shaper Tools)

3. Welches Know-how für teilautomatisiertes Fräsen notwendig ist

Vollautomatisierte CNC-Fräsen sind kompliziert in der Bedienung. Für eine Automatisierung diesen Grades reichen handwerkliche Fähigkeiten nicht mehr aus. So dauert beispielsweise ein CNC-Lehrgang bei der DEKRA-Akademie bis zu sechs Monate und bringt für Handwerks-Betriebe zusätzliche Kosten mit sich.

Herkömmliche Werkzeuge benötigen erfahrene Handwerker und Zeit, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Bei der Origin ist das kein Thema. Das kann Tischlermeisterin und Anwenderin Röh bestätigen: „Es ist hilfreich, wenn man sich mit Oberfräsen und Zeichenprogrammen auskennt, dann ist aber die Lernkurve ziemlich steil.“ Die Erfahrungen des Herstellers sind deckungsgleich. Schreinern gebe man das Werkzeug in die Hand und sie kommen am Werkstück sofort damit zurecht, berichtet Shaper-Tools-Geschäftsführer Held.

per Hand Formen fräsen
Einfachere Formen sind mit Origin leicht einstellbar, (Bild: Shaper Tools)

Wichtig sei hierbei, wie die Ideen des Schreiners auf das Gerät übertragen werden können. Mit dem Fräswerkzeug von Shaper Tools könne der Handwerker ohne jegliche Programmierkenntnisse einfach loszeichnen.Und auch einfachere Formen für das Werkstück können Handwerker an der Origin selbst einstellen. „Schreiner nennen das oft programmieren“, berichtet Horsch. Es handelt sich aber eher um eine Eingabe. So lassen sich auch Texte schreiben oder Formen von der Linie bis zum Kreis kreieren. Selbst in Werkstätten mit einem Digitalisierungs- oder Automatisierungs-Level von 0 – was immer noch in vielen Schreinereien der Fall ist – kann das Gerät daher genutzt werden.

„Man benötigt keinerlei Programmierkenntnisse, es ist die einfachste CNC am Markt“, erzählt Horsch stolz. Wer komplexere Produkte fertigen möchte, kann aber auch 3D Daten aus einem CAD-System auf die Fräse importieren. Haben Handwerks-Betriebe also digitale Daten vorliegen, können sie diese ebenfalls an der Origin umsetzen.

Sideboard aus Holz
Präzision - Formen wie gestochen. (Bild: Shaper Tools)

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